Nachhaltiges Mobilitätsmanagement – was geschah und wie es weitergehen kann

Auf Grundlage des Klimaschutzkonzepts von 2017/18 wurde als ein Teilbereich die Implementierung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements an unseren Schulen angegangen. Durch die Förderung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg konnte im Rahmen des Projekts B²MM (Betriebliches und behördliches Mobilitätsmanagement) das Thema Mobilität im Schuljahr 2019/20 angegangen werden.

Zu Beginn wurde eine Mobilitätsumfrage (mehr zu den Ergebnissen in dieser News) an allen Schulen unter Schüler*innen, Mitarbeitenden und Eltern durchgeführt. Die Beteiligungen waren je nach Standort unterschiedlich. Dennoch ließen sich aus den Ergebnissen der Umfrage einige Punkte zur Umsetzung herausziehen. Der Fülle an verschiedenen Möglichkeiten wegen wurden im schulischen Kontext von der Projektgruppe drei Themenfelder priorisiert. Durch die coronabedingten Einschränkungen und befürchteten Ansteckungsrisiken ab dem Frühjahr 2020 wurde das Thema der Zweirad-Mobilität (Jobrad-Leasing, Infrastrukturverbesserung, pädagogische Anbindung) nochmals hervorgehoben behandelt. Elternverkehr (Vermeidung, Verringerung, Verlagerung von „Elterntaxis“) und ÖPNV-Angebot (Jobticket, Fahrplananpassungen) mit Ideen und weiterführenden Vorschlägen aber nicht aus dem Auge verloren. So wurde bspw. im Rahmen der Mitfahrgelegenheiten eine Mitfahr-App bzw. eine Mitfahr-Plattform angedacht und zur konkreten Umsetzung angefragt, allerdings aus Kosten- und datenschutzrechtlichen Gründen und geringem Umsteigepotential unter den Lernenden vorerst zurückgestellt. In Kusterdingen konnten im Bereich der ÖPNV-Verbesserung zwei zunächst parallel fahrende Buslinien durch eine Umstellung der Zeiten und der Bushalte deutlich entzerrt werden, wodurch das Problem, dass der frühere Bus, in den alle drängten, nun nicht mehr überfüllt fährt, sondern sich die Schüler*innen besser auf beide Bus-Linien verteilen.
Das Thema Jobticket hat in den Kollegien bislang leider nur sehr geringe Rückmeldungen erfahren. Da die Umsetzung eines Jobtickets allerdings an die mengenmäßige Abnahme von größeren Kontingenten geknüpft sind, hat sich diese Option bislang nicht für unsere Schulen ergeben. Es wird aber in der Zukunft zu beobachten sein und sich möglicherweise mit der Ausgestaltung eines Nachfolgers des „9€-Tickets“ zum Jahr 2023 wieder oder vielleicht auch nicht mehr stellen.
Im Individualverkehr konnte der Fokus auf die Halbierung und Elektrifizierung des Fahrzeug-Pools und Aufbau von Ladestationen an unseren Schulen gelegt werden (Ausführliches dazu siehe in dieser News). Ebenso wurde der Bedarf und die Standorte für mehr und qualitativ bessere Radabstellplätze, die zum Teil überdacht sein sollen, durch die Förderung des Bundes über die Kommunalrichtlinie ermöglicht und die bauliche Umsetzung voraussichtlich in 2023 angegangen werden (mehr dazu in dieser News zu „Radabstellanlagen“).
Nachdem Landesbeamte seit Oktober 2020 in Baden-Württemberg ein Jobrad-Leasing in Anspruch nehmen können, war es für die Schulstiftung wichtig, dieses Angebot nicht nur den verbeamteten, sondern auch den angestellten Mitarbeitenden anbieten zu können. Nach der Abstimmung und des Entscheids des Oberkirchenrates (OKR) ist das Jobrad-Leasing nun auch für Beschäftigte der Schulstiftung möglich, solange nicht bestimmte Kriterien das für mindestens drei Jahre dauernde Leasing ausschließen. Mehr zum Leasing in den Infos zum Radleasing.
Auf pädagogischer Ebene konnten verschiedene Umsetzungen und projektbezogene Erfolge erreicht werden. Endlich konnte nach zwei Jahren wieder die Sachsenheimer Lichtenstern Tour stattfinden. Ebenso der Lichtenstern-Triathlon mit Fahrradgeschicklichkeitstraining. An verschiedenen Schulen wurde zum Stadtradeln aufgerufen, um Kilometer fürs Klima zu sammeln. Weitere Projekte betrafen etwa die Aufstellung einer Service-Station (siehe News) für Zweiräder oder den begonnenen Aufbau einer Radwerkstatt, Gründung einer Bike-AG und mit Ausfahrten an Projekttagen und vieles weitere, das an den einzelnen Schulen umgesetzt wird.
Eine Handreichung für die Erstellung eines schuleigenen Mobilitätscurriculums ist gleichfalls eine angestrebte Umsetzung, um das Thema Mobilität in der Zukunft im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Kontext zu fördern und dauerhaft zu verstetigen.
Im Bestreben an unseren Schulen mehr Nachhaltigkeit zu verankern, wird in der Zukunft der Fokus nicht mehr nur auf Mobilität gelegt werden, sondern ein umfassender nachhaltiger Klimaschutz in allen verschiedenen Bereichen an unseren Schulen angegangen werden. Weitere Bereiche werden im Kontext unserer Schulen neben Mobilität bspw. Energie, Biodiversität, Konsum, Ernährung und Entsorgung, sowie grundsätzlich das übergreifende Feld der Sensibilisierung zur nachhaltigen Verhaltensänderung sein, um mehr aktiven Klimaschutz in unseren Schulen zu fördern.
Für alle Kolleginnen und Kollegen, die sich daran aktiv im “Arbeitskreis Klimaschutz” einbringen möchten, melden sich gerne über die Schulleitung oder direkt per Mail.