© Reiner Pfisterer

Evangelisches Profil

Unsere evangelischen Schulen sind erkennbar kirchliche Orte. Schülerinnen und Schüler erfahren an ihrer Schule, die nicht nur Lernort, sondern auch Lebensort ist, Religion und Glaube in ihrem Alltag.

Bildung vom Evangelium her bedeutet für uns:

In der Beziehung zu Gott, zu sich selbst und den Mitmenschen widmet sich eine Bildung vom Evangelium her der Bewahrung der Schöpfung und dem Streben nach Frieden in der Welt.

  • Menschen nehmen sich als Mit-Menschen und Mit-geschöpfe wahr, die ihr Leben und ihre Umwelt gestalten wollen. Gleichzeitig erfahren Sie, wie sie durch Lebenserfahrungen und Umwelteinflüsse gestaltet werden.
  • Weil Menschen Gestalter:innen und Gestaltete sind, sollen sie ermutigt werden, lebenslang Lernende, Fragende und Suchende zu bleiben und sich so als Ebenbilder Gottes wahrzunehmen.
  • Für diese Offenheit braucht es einen Glauben im Sinne Jesu, der Berge versetzen kann. Es braucht ebenso die Hoffnung auf das Zukünftige. Ihr Ursprung lieg in der Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden.
  • Bildung vom Evangelium her hat alle Sinne zur Wahrnehmung anzusprechen und prägt den ganzen Menschen in der Gemeinschaft mit ihrem hoffnungsstiftenden und kritischen Potential.

Bildung vom Evangelium her ermutigt Menschen, sich als befähigte und bevollmächtigte Subjekte wahrzunehmen, deren Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigt werden.

  • Bildung vom Evangelium her überwindet Grenzen und ermöglicht Gemeinschaft durch ihren inklusiven und generationsübergreifenden Charakter im Sinne von Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Sie ist und bleibt damit auch Herzensbildung.
  • Bildung vom Evangelium her eröffnet Begegnungs- und Resonanzräume für den inneren und äußeren Frieden, um wirksam Antisemitismus und Rassismus entgegen zu treten und sich für die ungeteilte Würde eines Menschen grenzenlos einzusetzen.
  • Bildung vom Evangelium her setzt sich vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebensverläufe mit Fragen nach dem Sinn, der Begrenztheit sowie der Endlichkeit des Lebens angesichts der Auferstehung Jesu auseinander.

Die Schülerinnen und Schüler erleben an den Schulen Menschen, denen geistliches Leben eine Selbstverständlichkeit ist und die in Glaube und Liturgie beheimatet sind. Dazu gehören regelmäßige geistliche Angebote wie Andachten, Gottesdienste, aber auch Klostertage und andere Anlässe, bei denen Schülerinnen und Schüler sich selbst einbringen können und eigene religiöse und kirchliche Erfahrungen machen.

Wichtig ist uns auch, dass evangelische Schulen Orte sind, an denen Glaube, Kirche, Spiritualität und Religion in Sprache gefasst werden. In einer Gesellschaft der zunehmenden religiösen Sprachlosigkeit tragen unsere evangelischen Schulen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche, aber auch deren Eltern religiös sprachfähig werden.

Neben der Vermittlung von Wissen über die eigene Religion und Diskussionen über eigene Standpunkte gehört dazu auch die Beschäftigung mit anderen Religionen. Schließlich kommt auch das diakonische Lernen hinzu, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Grenzen der Schule überschreiten und sich mit dem Alltag und den Herausforderungen diakonischer Arbeit vertraut machen und diesen reflektieren.