Endlich wieder mit den eigenen Klassen Ausflüge und größere Klassenfahrten machen. Mit der Erwartung, dass im neuen Schuljahr wieder mehrtägige Klassenfahrten stattfinden können, finden Sie hier ein paar Ideen, Anregungen und weiterführende Links, wie die Ausfahrt schon bei der Planung nachhaltiger gestaltet werden kann.
„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ Augustinus von Hippo (354-430)
Diesem Bild des römischen Kirchenvaters Augustinus können die meisten Menschen bestimmt aus eigenen Erfahrungen zustimmen. Anders als zu Augustinus Zeiten hat die Art zu Reisen heute allerdings deutlich größere Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima. So sind durch die verschiedenen Verkehrsmittel die Entfernungen deutlich größer und die Dauer deutlich kürzer geworden. Wer hat heute denn noch Zeit auf Goethes Spuren mit der Pferdekutsche und dem Segelschiff für fast zwei Jahre durch Italien zu reisen?
Dennoch: „Reisen bildet“ und sollte gerade im schulischen Kontext fester Bestandteil sein, um außerschulische Erfahrungen zu machen und manches erleben zu können.
Um in Zeiten von Klimawandel und verheerenden Extremwetterereignissen eine sinnvolle Veränderung im Bereich der nachhaltigen Mobilität zu fördern, finden sich anbei ein paar Beispiele worauf bei der Planung von Klassenfahrten geachtet werden kann.
An- und Abreise:
Die An- und Abreise macht meistens den deutlich größten Teil an ausgestoßenen Emissionen einer Klassenfahrt aus. Hierbei gilt, dass ein vollbesetzter Reisebus den geringsten Pro-Kopf-Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen pro Person aufweist . Aber auch Zugfahrten und auch vollbesetzte Kleinbusse gelten als klimafreundlich. Der weltweite Flugverkehr hingegen trägt, je nach Berechnungsgrundlage, zu einem erheblichen Teil zum globalen Emissionsausstoß bei (Vgl. VCD). Es gibt aber auch hier Fälle, in denen das Fliegen nicht vermieden werden kann. In diesen Situationen gibt es immerhin die Möglichkeit, die entstehenden Emissionen bei Klimaschutzorganisationen wie atmosfair, myclimate oder Klimakollekte zu kompensieren. Dadurch werden Klimaschutzprojekte in Ländern des Globalen Südens unterstützt, die bspw. erneuerbare Energien in kleinen Anlagen in ländlichen Gegenden ausbauen und dadurch neben ökologischen noch zusätzliche soziale Vorteile für die Bevölkerung vor Ort haben.
Deswegen gilt bspw. für die Planung der An- und Abreise mit der Klasse folgende Grundsätze zu beachten:
- Wir wählen einen Zielort, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist.
- Wir buchen einen passenden Reisebus, um ans Ziel zu gelangen.
- Wenn es unbedingt eine Flugreise sein muss, weil das Ziel nicht anders zu erreichen ist, bemüht sich die Klasse um die Finanzierung des Kompensationsbeitrags.
Neben der An- und Abreise kann auch die Unterkunft, die Verpflegung, das Bildungsangebot, sowie die Mobilität und die Aktivitäten vor Ort beachtet und zum Beispiel mit hilfe der Checkliste „Nachhaltige Klassenfahrten“ vom Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPIZ) optimiert werden.
Wenn gemeinsam mit der Klasse auch nur einzelne Bereiche thematisiert und umgesetzt werden, führt dies zu einer Sensibilisierung für das Thema und kann sich nach und nach in der Planung von Klassenfahrten verstetigen. Gute Ideen können auch innerhalb der Schule gesammelt und ausgetauscht werden.