Zu gut für die Tonne!
Aktion am Ev. Schulzentrum in Michelbach
Die Bund-Länder-Initiative Zu gut für die Tonne ist darauf ausgerichtet, für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren; sie informiert mit Zahlen und Fakten, bildet zu Aspekten wie bessere Planung und richtige Lagerung zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen, gibt praktische Tipps bis hin zur Resteverwertung.
Vom 30.9. bis 6.10.2024 fand die diesjährige bundesweite Aktionswoche der Initiative statt - Anlass für uns, mit einem eigenen Beitrag ein Zeichen zu setzen.
Am Ev. Schulzentrum in Michelbach überlegten sich die Klimaschutzbeauftragte Antje Kraft und Küchenleiter Markus Frank, wie mit einer Aktion vor Ort die Schulgemeinschaft wirksam auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam gemacht werden kann. Mit Unterstützung von Schulleitung und Kollegium bereiteten sie eine Aktion zum Wiegen von Essensresten vor.
Zur pädagogischen Vertiefung der Aktion wurde dem Kollegium das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung herausgegebene Lern- und Lehrmaterial zur Verfügung gestellt. Das Material beschäftigt sich einerseits mit Lebensmittelverschwendung und andererseits mit dem Ressourcenverbrauch im Herstellungsprozess unseres Essens (Wasser, Arbeitskraft, Energie u.a.).
Ein Artikel im Newsletter der Schule wies im Vorfeld auf die anstehende Aktion hin, erklärte diese und bot Hintergrundinformationen.

An einem Schultag im Aktionszeitraum wurden in der Schlossmensa und in der Mensa im Hagenhof die Essensreste gewogen. Das Ergebnis öffnete allen die Augen: 28,2 kg Essensreste kamen zusammen, die in Folge weggeworfen wurden. Ein "ernüchterndes" Ergebnis, schätzt der Schulleiter Ralph Gruber ein, "denn hochgerechnet bedeutet dies, dass alle 2 Monate bei uns eine Tonne Nahrung in den Abfall wandert". Er rief dazu auf, eine höhere Achtsamkeit mit dem Essen anzustreben und dies auch immer wieder zu thematisieren.

Im zweiten Schritt reflektierten die Pädagog:innen gemeinsam mit den Schüler:innen die Aktion in den Klassen und Kursen. Die Rückmeldungen aus den Klassen waren durchweg positiv; die Klassenlehrer:innen vermeldeten rege und fruchtbare Diskussionen. Es gab mehrfach die Bitte, die Wiegeaktion häufiger durchzuführen, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten. Auch im Kollegium sorgte die Aktion dafür, dass die Mittagsaufsichten wie auch die Schülerschaft selbst in der Mensa verstärkt darauf achten, dass übriges Essen nicht gleich weggeworfen, sondern an andere Tische weitergegeben wird zum Nachholen.
Im Nachklang zeichnet sich eine lobenswerte Entwicklung ab: seit der Aktion hat sich durch die Bemühungen aller der Abfall signifikant reduziert. Ein Vergleichswiegen Anfang Dezember (mit demselben leckeren Menü wie am Aktionstag Ende September) bestätigte dies und ergab eine Reduktion der Abfallmenge um 28%. "Ein schönes Ergebnis und der richtige Trend!", freut sich Schulleiter Ralph Gruber.
Parallel dazu beraten sich die Schulleitung und die Leitung des Fachbereichs Küchen zu strukturellen Änderungen im Mensabetrieb, um auch systematisch mit zielführenden Maßnahmen die Reduzierung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu unterstützen.
Wir sind gut auf dem Weg, auch wenn es sicherlich noch einiges zu tun gibt.